Kaffee

“Ein guter Kaffee muss heiss sein wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag, süss wie ihre Liebe am dritten Tag und schwarz wie die Flüche ihrer Mutter, wenn sie es erfährt.”

Kaffee in seiner schönsten Form ist für mich Espresso.

Ich nehme eine italienische Mischung aus 90 % Arabica- und 10 % Robustabohnen, dunkel geröstet mit sehr wenig Säure, mahle die Bohnen täglich frisch und vertraue auf eine gute Espressomaschine mit 10 - 15 bar Druck. Die sogenannte Extraktionszeit sollte 20 - 30 Sekunden dauern. Dann erhält man einen aromatischen Espresso mit einer rehbraunen Crema aus Kaffeeölen, die dem Gaumen so sehr schmeicheln.

Der erste Schluck ist heiss und stark. Beim zweiten Schluck (mehr ist nicht drin in der kleinen Tasse) spüre ich auf der Zungenspitze die Süsse und weiter hinten bildet sich eine leicht bittere Schicht aus, die auf der Zunge bleibt, bis man sie mit einem Schluck klaren kohlensäurefreinen Wassers wieder wegspült.

 

Um diesen Genuss selbst hinzubekommen gilt es einige Dinge zu beachten.

  • Viele verschiedenen Sorten ausprobieren. Mir gefällt der Gran Crema aus der sizilianischen Rösterei Ionia am besten. Er hat eine ganz leicht schokoladige Note. Sehr gut sind auch die Sorten von Lucaffé, Jolly Caffè und Segafredo.
  • Kaffee kann man bedenkenlos in den preisgünstigen 1 kg Gebinden kaufen und zuhause einfrieren. So hält er sich 6 - 12 Monate ohne Qualitätsverlust frisch.
  • Der Wochenvorrat wandert bei mir in den Kühlschrank, in einer dichten Blechdose, denn die feinen Aromastoffe sind so flüchtig, die entweichen sogar durch Kunststoffdeckel.
  • Die Mühle sollte ein Kegelmahlwerk haben, kein rotierendes Messer. Dann wird das Pulver gleichmäßiger und feiner. Außerdem ist ein Steinschutz hilfreich, denn ab und Zu ist mal ein Steinchen zwischen den Bohnen und blockiert das Mahlwerk. Dann schaltet die Mühle ab.
  • Ich mahle den Kaffee so fein wie möglich. Das Limit gibt mir die Espressomaschine vor, da das feine Pulver mit dem enthaltenen Kaffeeöl einen Filterwiderstand gegen den Druck der Maschine aufbaut.
    Im Idealfall läuft der Kaffee dann schön langsam durch. Wenn gar nichts mehr kommt, ist der Kaffee zu fein gemahlen oder die neue Sorte enthält mehr Öl.
  • Bei der Espressomaschine entscheidet die Bequemlichkeit.
    Für jeden Tag nehme ich einen Vollautomaten von Jura/Krupps/AEG oder Saeco. Die Automaten extrahieren zwar nicht ganz so dunkel, wie die besten Siebhalter, aber sie sind unschlgbar, wenn meine “bessere Hälfte” aus der gleichen Maschine auch normalen Kaffee haben möchte.
    Siebhalter gibt es viele verschiedene. Mein Favorit heist Aroma Nero von Saeco, ist aus dickem Stahlblech gefertigt und hat einen sogenannten Gran Crema-Siebträger. Dieser hat ein zusätzliches Ventil im Boden.
    Das Wasser läuft zunächst in den Siebträger und wirbelt das Pulver darin auf. Erst 20 Sekunden später öffne ich das Bodenventil und lasse den Espresso in die Tasse laufen. So kann ich die Stärke über die Kontaktzeit selbst wählen und das Ventil erzeugt durch seine feine Öffnung eine “zentimeterdicke” Crema.
    Mein ist Traum eine kleine Profimaschine für 2.000 - 3.000 €. Die schafft, wenn sie richtig warm ist, immer noch die dunkelste Farbe und das beste Aroma.

     
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